© Foto Oberösterreich Tourismus/Mühlviertler Alm Freistadt/Robert Maybach: Luftaufnahme einer Hopfenplantage im Mühlviertel.
Blick aus der Luft auf eine große Hopfenplantage im Mühlviertel, die sich vom Bildvordergrund eine Höhenrücken entlang zieht um im Hintergrund zu verschwinden.
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Doppeltes Biererlebnis in der Braustadt Freistadt

Brauerei & Brauhaus der Braucommune Freistadt

Seit 800 Jahren wird in Freistadt Bier gebraut. Die Brauerei Freistadt gehört seit über 200 Jahren der Braucommune und somit den 149 Hausbesitzern der Freistädter Altstadt. Damit ist sie der einzige Betrieb in Europa mit einer derartigen Rechtsform – und auch so etwas wie der Gegenentwurf zu internationalen Konzernen.

Die Geschichte der Braucommune geht bis zur Gründung von Freistadt im Jahre 1220 zurück: Damals bekamen die 149 Häuser der Altstadt auch das Braurecht verliehen. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Stadt, während die Braustätten immer weniger wurden. Mitte des 18. Jahrhunderts gab es schließlich nur mehr zwei Brauhäuser, die aber den Bedarf an Bier nicht mehr stillen konnten. Also trafen die 149 Hausbesitzer eine bis heute folgenschwere Entscheidung – im positiven Sinne: Man gründete die Braucommune, kaufte ein Grundstück und begann 1770 mit dem Bau des Brauhauses. Die Gesamtmenge von 6390 Eimern Bier wurde – wahrscheinlich nach dem damaligen Bierbedarf der Stadt – auf die verschiedenen Häuser aufgeteilt.

Anteile in Eimern

Der Eimer (1 Eimer=56 Liter) ist auch heute noch jenes Maß, in dem die Anteile der Besitzer angegeben werden. Diese Anteile sind im Grundbuch eingetragen: Verkauft jemand sein Haus in der Freistädter Altstadt, verbleiben die jeweiligen Eimer am Haus. „Es ist praktisch unmöglich, dass ein großer Konzern die Braucommune übernimmt. Dazu müsste er die gesamte Freistädter Altstadt kaufen“, erklärt der Geschäftsführer der Brauerei, Ewald Pöschko. Im Gegensatz zu früher werden die „Brauinteressenten“, wie die Besitzer der an der Braucommune beteiligten Häuser genannt werden, heute nicht mehr in Naturalien ausbezahlt. Statt Bier bekommen sie den „Braunutzen“, der einer Dividende entspricht. Deren Höhe richtet sich nach dem geschäftlichen Erfolg der Brauerei.

Die nachfolgende Bildergalerie ist mittels Pfeiltasten (links, rechts) bedienbar.

Zukunft der Braucommune

Auf die Geschichte der Braucommune sei man stolz, sagt Ewald Pöschko. Doch mindestens so wichtig wie die Vergangenheit sei für ihn die Gegenwart und die Zukunft. Denn heute präsentiert sich die Brauerei Freistadt wirtschaftlich gesund und bestens aufgestellt. Nach schwierigen Jahren Ende der 70er und Anfang der 80er-Jahre sei man heute der zweitgrößte Arbeitgeber in Freistadt und eine Marke, deren Strahlkraft weit über die Grenzen des Bezirks hinausreicht. Das neue Sudhaus ist einzigartig in ganz Österreich und die im Gebäude untergebrachte Gastronomie, das Brauhaus, zieht auch viele Menschen an. Aufgrund der hohen Nachfrage brauchte es auch ein neues, größeres Logistikzentrum, das 2022 im INKOBA-Betriebsbaugebiet im Süden von Freistadt verwirklicht wurde. Dort ist ein modernes und effizientes Logistikzentrum entstanden, das nicht nur alle technischen Anforderungen erfüllt, sondern vor allem auch optimale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter bietet.

Die Braucommune ist für Pöschko kein Relikt aus vergangenen Zeiten, sondern ein Garant dafür, das kulturelle Erbe zu bewahren: Und damit ist nicht nur die Vielfalt an Bieren gemeint, die aus erlesenen Zutaten und nach bestem Wissen und Gewissen gebraut werden. Auch die Kultur in Form von Kunstwerken – etwa der Glasreliefwand im Sudhaus oder dem Brunnen von Prof. Arik Brauer – ist Pöschko ein Anliegen. Denn „nur von Beton, Glas und Edelstahl alleine wird man nicht glücklich. Der Mensch braucht auch Futter für die Sinne.“

 

Für’s leibliche Wohl

Das Brauhaus ist mit der Brauerei eng verbunden: „Brauerei und Brauhaus befruchten sich gegenseitig. Wenn Essen und Bier gut sind, tragen die Gäste das auch weiter. So ist das Brauhaus ein kleiner Erfolgsbaustein für die Marke ‚Freistädter Bier‘“, sagt Geschäftsführer Helmut Satzinger. Dass es sämtliche Biersorten vom Fass und aus der Flasche auch im Brauhaus gibt, ist eine Selbstverständlichkeit. Auf der umfangreichen Bierkarte sind aber auch ausgewählte internationale Biere vertreten.

Das Thema Regionalität wird großgeschrieben. Die Zutaten in der Küche wie Fleisch, Fisch, Erdäpfel, Eier und Brot sollen nach Möglichkeit aus nächster Nähe kommen. „Wir haben unseren Gästen gegenüber eine Verpflichtung: Anständige Ware gegen anständige Bezahlung“, beschreibt er sein Credo.

 

Dem Bier ganz nah

In der Braucommune wird nicht nur Bier gebraut und ausgeschenkt, sondern auch Wissen rund ums Bier weitergegeben. Die Freistädter Bierakademie bietet neben offenen Führungen auch eine Ausbildung zum Biersommelier oder einen Bierbrau-Kurs an. „Mit 15.000 Besuchern, die jährlich zu Brauereiführungen oder in die Bierakademie kommen, sind wir auch ein großer Tourismusfaktor“, berichtet Ewald Pöschko.

Kontakt & Service

Braucommune in Freistadt (Freistädter Brauhaus)
Brauhausstraße 2
4240 Freistadt

Telefon +43 7942 75777
E-Mail: office@freistaedter-bier.at
Web: www.freistaedter-bier.at
Web www.freistaedter-bier.at/brauhaus/

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