© Foto Oberösterreich Tourismus/Mühlviertler Alm Freistadt/Robert Maybach: Luftaufnahme einer Hopfenplantage im Mühlviertel.
Blick aus der Luft auf eine große Hopfenplantage im Mühlviertel, die sich vom Bildvordergrund eine Höhenrücken entlang zieht um im Hintergrund zu verschwinden.
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Der Bock – geschichtsträchtige Bierspezialität der kalten Jahreszeit

Wenn die Tage kürzer werden, die Temperaturen zurückgehen und sich der Winter langsam ankündigt, dann freuen sich Bierliebhaber und die Brauer des Landes. Denn mit der kalten Jahreszeit kommt auch eine besondere Bierspezialität: der Bock.

Dabei hat der Ursprung des Bockbieres mit dem Winter an sich gar nichts zu tun. Schon im Mittelalter braute man in der Hansestadt Einbeck in Niedersachsen Starkbiere. „Das ‚Einbeck’sche Bier‘ hatte mehr Stammwürze und dadurch einen höheren Alkoholgehalt. So wurde die Haltbarkeit des Biers erhöht“, erklärt Johannes Leitner, Braumeister der Freistädter Brauerei. Das Bier aus Einbeck wurde bereits damals exportiert und landete so unter anderem in München. Dort war man derart begeistert, dass man kurzerhand den Braumeister aus Einbeck abgeworben und nach München gelotst hat. Von nun an braute er dort das „Einbeck’sche Bier“. Im Laufe der Zeit und unter Einfluss der bayerischen Mundart wurde daraus das „Oa-Bock‘sche Bier“ und später der heute bekannte Bock.

Bier als Fastengetränk

Dass heute der Bock vor allem in der Zeit vor Weihnachten und mancherorts auch vor Ostern besonders beliebt ist, geht auf die Klosterbrauereien zurück. Denn vor allem in der Fastenzeit spielte Bier eine wichtige Rolle. „Flüssiges bricht Fasten nicht. Deshalb brauten die Mönche für die Fastenzeit Starkbiere mit mehr Nährstoffen und Kalorien“, erklärt Braumeister Reinhard Bayer von der Stiftsbrauerei Schlägl. Und nachdem die Mönche das Handwerk des Brauens beherrschten, war auch der Geschmack nicht zu verachten.

Und daran hat sich bis heute nichts verändert. Bockbier wird mit Wasser, Hopfen und Malz gebraut, es wird allerdings mit etwas mehr Malz eingemaischt. Mehr Stammwürze – ein Bockbier muss mindestens 16° Plato aufweisen – ergibt mehr Zucker und mehr Alkoholgehalt und dadurch auch mehr Süße. Für die Ausgewogenheit im Geschmack sorgt der Hopfen, wie Braumeister Reinhard Bayer erklärt: „Das Geheimnis beim Bockbier ist, dass man die Rohstoffe in Einklang bringt: Die Süße durch das Malz und die Bittere durch den Hopfen.“ Beim Bockbier hat man als Braumeister etwas mehr individuellen Spielraum, schildert Johannes Leitner: „Der Bock ist eine Spezialität jeder Brauerei. Und damit sind die Bockbiere auch ein wichtiger und interessanter Bestandteil der Bier-Vielfalt in der Mühlviertler Hügelwelt.“

Die nachfolgende Bildergalerie ist mittels Pfeiltasten (links, rechts) bedienbar.

Ein Feiertag für die Brauer

„Der Bockbieranstich ist so etwas wie ein Feiertag für die Brauer“, sagt der Freistädter Braumeister. „Man freut sich schon auf das Verkosten des Bieres, gleichzeitig kann man das Braujahr Revue passieren lassen. Und sich bedanken, etwa bei den Bauern, die uns jedes Jahr mit Gerste und Hopfen beliefern.“ Das sieht auch sein Kollege Reinhard Bayer so: „Der Bockbieranstich ist ein schöner Anlass, um mit Kunden und Lieferanten zu feiern.“ Und in einem weiteren Punkt sind sich die beiden Braumeister einig: Beim Bockbier ist der Genuss ganz wichtig. Ob am Abend vor dem Kachelofen oder am Feiertag beim Essen mit der Familie – der Bock ist ein besonderes Bier für eine besondere Jahreszeit.

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