© Foto: Pia Paulinec: Mühlviertler Alm Schweben - Segway fahren in Bad Zell
Eine Gruppe von Segway-Fahrern, die gerade bei einem Steinbloß-Haus vorbei fahren.
Eine Gruppe von Segway-Fahrern, die gerade bei einem Steinbloß-Haus vorbei fahren.
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Der mit den Segways schwebt - Andreas Dobringer

Wir haben Mister Segway, Andreas Dobringer zum Interview getroffen. Ein sehr nettes und offenes Gespräch, lest selber nach.

Du kommst ursprünglich aus Neuzeug im Bezirk Steyr-Land. Jetzt sind wir natürlich gespannt, was oder wer hat dich ins Mühlviertel gebracht?

Ich habe auf einer Onlineplattform die große Liebe gesucht und sie auch gefunden, sie heißt Pia. Wir haben uns 2013 kennengelernt. Bis dahin war mein Ziel ein Sacherl im Salzkammergut zu finden. Dann habe ich aber eben Pia kennengelernt. Die wunderschöne Pia und ihr wunderschönes Stoabloß-Haus im Mühlviertel haben mich verzaubert. (Wie im Märchen …, Anm. d. Red.)  Im Jahr 2015 bin ich dann ins Mühlviertel, genauer gesagt nach Schönau gezogen. Wir haben in Pierbach im Gasthof Populorum geheiratet. Unser Motto war „Blumenkind und Hawaiihemd“, Anzug war verboten. Die Hochzeit war einfach wunderbar, wir erinnern uns noch immer sehr gerne daran zurück.

Wo und wie hast du deine Liebe zum Segwayfahren entdeckt, etwa auch auf einer Online-Datingplattform?

In war früher bei einer Firma in der Kunststoffindustrie tätig (heute als Selbstständiger, Anm. d. Red.), ich war immer derjenige in der Firma, der ausgefallene Länder besucht hat. Dort habe ich mich oft nicht so wohl gefühlt, Indien zum Beispiel habe ich als braun und grau in Erinnerung. Mein Chef in der Firma hat schon lange Segway-Touren in Steyr gemacht. In Indien ist mir dann der Gedanke gekommen, dass ich das doch auch im Mühlviertel machen könnte. Ich habe dann auch gleich in Indien eine Kalkulation geschrieben. Auf Willhaben habe ich mir mein erstes Segway gekauft. In Bad Zell haben wir einen geeigneten Standort gefunden, das passt recht gut weil hier viele Ausflugsziele wie zum Beispiel die Burgen Ruttenstein und Prandegg oder die Stoaninger Alm innerhalb von 10 Kilometer liegen. 
Im Businessplan habe ich eher mit mehr Kurgästen geplant, aber es sind eigentlich die Einheimischen die unser Angebot nutzen. Viele sagen sie waren schon 100 Mal zu Fuß in Prandegg und 50 Mal mit dem Rad, aber noch nie mit dem Segway. Ab dem Zeitpunkt der Logo-Entwicklung war meine Frau Pia voll dabei. Am 1.Mai 2018 ging es dann offiziell los. Pia und ich sind schon stolz darauf, dass wir das Vertrauen der Einheimischen gewonnen haben. Jeder hat mir gesagt „Wenn du einen Mühlviertler überzeugen kannst, dann bist du gut“. 
 


Wenn du einen Mühlviertler überzeugen kannst, dann bist du gut.
© Foto: TVB Mühlviertler Alm Freistadt: Andreas Dobringer - Inhaber Mühlviertler Alm Schweben
Andreas Dobringer, der mit seinem Segway auf einem Steg beim Bad Zeller Naturteich steht.

Gibt es eine Segway-Tour, die besonders beliebt ist?

Die Touren zur Stoaninger Alm und nach Ruttenstein haben sich zu den beliebtesten entwickelt. Mittlerweile haben wir 17 Segways. Freitag bis Sonntag starten wir von Bad Zell aus, Mittwoch und Donnerstag sind wir flexibel und fahren in Freistadt, im Tannermoor oder für private Anfragen.

In Summe sind es bis jetzt 750 Touren die wir in den vier Jahren gefahren sind, das ist eigentlich schon ganz schön viel.

Und was meinst du, warum kommen die Leute so gerne zu euch?

Also grundsätzlich baut das Segway-Fahren auf drei Säulen auf:

  1. Andere Art der Fortbewegung
  2. Einkehr und Kulinarik
  3. Natur und Landschaft
     

Die Kombination aus diesen drei Säulen macht es aus. Corona hat uns leider vorübergehend eine Säule, nämlich die Säule mit Einkehr und Kulinarik genommen. Daraus hat sich dann auch die Mühlviertel-Tour entwickelt, die ist eben ohne Einkehr.
Wir setzen außerdem auf guten Service, Sicherheit und eine gute Einschulung. Manche kommen immer wieder zu uns, sie machen ihre Familienausflüge bei uns – für manche Familien ist das ein Fixtermin einmal pro Jahr.
Wir setzen außerdem auf Vernetzung und Zusammenarbeit mit den Betrieben in der Region. Wir empfehlen weiter und geben unseren Gästen gute Tipps. Das schätzen sie sehr. Wo wir uns wohlfühlen, fühlen sich auch unsere Kunden wohl, wie zum Beispiel in der Bauernkrapfen-Schleiferei, beim Huttis, bei Albin im Gasthaus Populorum, in der Schutzhütte Ruttenstein oder im Gasthaus zum Feuchten Eck - Populorum in Bad Zell.
Durch die persönlichen Tipps schaffen wir Vertrauen und das ist uns und unseren Kunden sehr viel wert. 
 

© Foto: Pia Paulinec: Mühlviertler Alm Schweben
Eine Segway-Gruppe, die auf einem Güterweg unterwegs ist. Im Vordergrund gelbe Blumen - im Hintergrund die Mühlviertler Landschaft.
Video

Was machst du, wenn du nicht am Segway schwebst?

Pia und ich haben zwei Pferde. Die braucht man einfach wenn man hier wohnt. Wir können direkt vom Stall aus in das Wanderreitwegenetz des Pferdereichs Mühlviertler Alm einsteigen. Das ist schon besonders fein. 
Mit unseren Kindern sind wir sehr gerne im Bärenpark in Arbesbach, oder bei der Stoaninger Alm. An beiden Plätzen sind tolle Spielplätze wo sich unsere Kinder austoben können. Da wir auch zwei Hunde haben, suchen wir unsere Freizeitaktivitäten auch nach Hundefreundlichkeit aus. Da muss ich sagen gibt es noch Potenzial nach oben. 
 

Was ist für euch (auch seine Frau Pia hat sich zu uns gesellt) das Besondere an unserer Region?

Wir haben eine enorme Vielfalt. Wir sehen noch viel Potential in der Kombination Tourismus und Landwirtschaft. Die Leute in unserer Region schauen extrem auf ihre Häuser, sie pflegen alles so wunderbar. Die Mühlviertler sind fleißige Menschen, darauf dürfen sie ruhig stolzer sein. 

Die Stoabloß-Fassaden sind ein einzigartiges Kulturgut, ebenso die imposanten Granitsteinformationen. Und die sanften Hügel, die bringen dich „runter“. 

Wir fühlen uns hier richtig wohl und sind hier wirklich gern daheim.
 

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